Pünktlich um 14:00 Uhr wurde der letzte Lauf des Rennwochenendes gestartet und genauso pünktlich hatte auch die Sonne die letzten Wolken vertrieben und damit hatte der Sommer Einzug in die Offroad-Welt gehalten.
Den Holeshot der Pro-Klasse gewann Kawasaki-Fahrer Kevin Zdon, doch aus der ersten Runde kam Edward Hübner auf seiner Yamaha als Erster zurück. Doch auch der musste sich bald geschlagen geben und wenig später hatte Kornel „Kory“ Nemeth die Führung übernommen und um es vorweg zu nehmen, der KTM-Fahrer gab diese auch bis ins Ziel nicht mehr ab! Damit wurde der Ex-Meister seiner Favoritenrolle gerechte: „Es war eine schöne Strecke, aber durch die über 700 Motorräder ziemlich ausgefahren – und mein Motorrad hatte ein lupenreines Motocross-Setup. Das hat es für mich zusätzlich anstrengend gemacht. Beim nächsten Mal habe ich dann ein Enduro-Fahrerwerk drin,“ versprach der in Deutschland lebende Ungar Nemeth beim Siegerinterview.
Den zweiten Platz erbte der Finne Roni Nikander: Der amtierende Enduro-Europameister in der E1-Klasse will die komplette GCC-Saison bestreiten und profitierte erst einmal vom frühen Tankstopp bei Hübner: Dieser hatte nämlich einen normalen kleinen Tank und wollte auf Nummer sicher gehen und tankte deshalb sogar zweimal: „Dazu kam, dass ich ewig kein GCC gefahren bin und mir am Anfang nicht sicher war, wie ich mir die Kraft einteilen muss. Dann habe ich mir außerdem noch eine schmerzhafte Blase an der linken Hand geholt, dass ich den Lenker fast nur noch mit einer Hand gehalten habe.“ Hübner beendete den Lauf nach zwei Stunden als bester Deutscher auf Rang drei! Allerdings hatte er bereits eine Runde Rückstand auf die beiden KTM-Fahrer, selbst abe zwei Minuten Vorsprung vor dem Dritten, dem Norweger Per Kristian Bakke auf der Suzuki.
Husqvarna-Pilot Christian Weiß war schon nach einer Runde in der Box um seinen verbogenen Schalthebel zu richten – danach drehte er verhältnismäßig abgeschlagen seine Runden – und kam durch seine Beständigkeit am Ende hinter Bert Meyer doch noch auf den sechsten Platz.
Bei den Experts ging der Tagessieg an Daniel Weiß: Der Husaberg-Fahrer kam schlecht vom Start weg, und bemühte sich in der langen Waldpassage gleich so viele Fahrer wie möglich zu überholten. Das klappte so gut, dass er nach zwei Runden die Führung übernehmen konnte. „Dann habe ich versucht so ruhig zu fahren wie möglich, um Kondition zu sparen. Ich hatte nur einen kleinen Sturz, aber das war einfach Unaufmerksamkeit und hatte die Führung nicht gefährdet." Am Ende hatte Weiß über eine Runde Vorsprung auf den Zweitplatzierten Markus Rohrig, der für das neue Team Diller Powerparts am Start ist.
In der neuen Klasse der „Advanced“-Fahrer gewann Tim Apolle: Der pilotierte erstmals eine 350er Husaberg. „Das mit dem E-Starter war ungewohnt und eigentlich ein Nachteil beim Start“ Immerhin kam er über die zwei Stunden mit einer einzigen Tankfüllung: „Das haben mein Vater und der Jörg Steenbock gestern schon ausprobiert,“ meinte Apolle mit Augenzwinkern – Allerdings leuchtete bei ihm in der letzten Runde auch schon die Spritwarnlampe – und eine Reserve gibt es bei modernen Einspritz-Modellen nicht.
Erstmals hatte man auch einen Damen-Cup ausgeschrieben, um den Cross-Fahrerinnen eine Möglichkeit zum Start in einer Serie zu geben, da es keine offzielle Deutsche Motocross-Meisterschaft mehr für die Damen gibt. Bei der Premiere siegte nach einer Stunde Fahrzeit nicht ganz unerwartet Maria Franke vor Heike Petrick.
Andreas Haupt vom MSC Triptis hat mit seinen Mannen erneute eine lange Cross-Country-Strecke präpariert – obwohl eine gute Woche zuvor noch teilweise Schnee lag, gab es trotzdem auch enge Passagen durch den Wald. Mit über 700 Teilnehmern war die Piste am Ende allerdings ziemlich anstrengend und ausgefahren, was die Fahrer der Pro-Klasse einhellig bestätigten! Im Ziel waren von fast allen Aktiven offene Blasen zu beklagen. Die Zuschauer wurden aber mit Offroadsport vom Feinsten verwöhnt, denn auf der Strecke hatte sich Keiner etwas Anmerken lassen!
Die kompletten Ergebnisse aller Klassen: Hier klicken! (Link)
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